Herbstfest 2025 - Einfach schönes Schulleben
„Das ist ganz einfach. Jeder hat 10 Versuche. Wer 1 – 3 richtig errät, bekommt eine Süßigkeit. Wer 4 Gegenstände errät, bekommt einen kleinen Preis. Und wer alle 5 Gegenstände richtig hat, der bekommt den Hauptpreis.“ Wenn man Julia aus der 5 a so zuhört, dann ist es wohl ein Leichtes, die fünf Gegenstände in der Fühlbox zu erraten. Doch so leicht ist es nicht, wie ich selbst schnell herausfinde. Ich ertaste nur zwei und bekomme eine Minipackung Gummibärchen.
Die Fühlbox-Aktion der Klasse 5a im Kunstsaal war eine von insgesamt 16 Mitmachstationen beim Herbstfest der Realschule Peißenberg. Da waren die zwei Stunden fast zu kurz angesetzt, um überall aktiv dabei zu sein. Und essen wollten die Besucher ja auch noch. Man musste sich also schon sehr genau überlegen, welche Klassen man besuchen wollte. Denn an manchen Stationen waren die Wartezeiten erstaunlich lange. „Vom Ende der Schlange bis zu unserem Glücksrad steht man fast eine halbe Stunde“, so Deutsch- und Religionslehrerin Iris auf der Heide, die mit ihrer Klasse 6 b zahlreiche Preise verloste. Für 50 Cent durfte man am Glücksrad drehen. Ein Preis war dabei garantiert. Wer das Glück hatte, dass das Rad im einzigen roten Feld stehen blieb, durfte sich über einen der Hauptpreise freuen, darunter Musikboxen, Kappen und Laptoptaschen.
Es war sowieso erstaunlich, an wie vielen Mitmachstationen es Preise zu gewinnen gab oder die Kinder Geschenke bekamen. So gab es bei der 8 b den exklusiven Ansteck-Button der Realschule Peißenberg. Und wer wollte, konnte sich seinen eigenen Button mit einer eigens dafür angeschafften Buttonpresse drucken. So steckte sich unter anderem Deutschlehrerin Claudia Brandtner einen Erdbeer-Button an ihre Bluse. Erdbeeren und anderes Obst bot die 8 c zum Verkauf an. Allerdings nicht pur, sondern mit Schokolade verziert. Innerhalb weniger Minuten waren die Spieße nahezu restlos ausverkauft. „Da waren wir wohl zu billig“, stellte Schülerin Tuana fest. Nur 2 Euro hatten die Schülerinnen und Schüler verlangt. Doch der günstige Preis war nur die halbe Wahrheit. Weit mehr als 1.000 Menschen waren der Einladung zum Herbstfest gefolgt. Mit diesem Ansturm habe man zwar schon gerechnet, so Direktorin Ursula Meisinger-Schmidt. Trotzdem waren alle Beteiligten begeistert über die Resonanz, die das Herbstfest hervorrief. „Ich habe heute Abend nur glücklich wuselnde Kinder, nette Eltern und einfach schönes Schulleben wahrgenommen“, so Haushalt- und Ernährungslehrerin Valerie Liska.
Dieses Herbstfest übertraf alle Erwartungen. In nahezu allen Klassenzimmern, der angrenzenden Turnhalle und in der Aula waren zu jedem Zeitpunkt dutzende Besucher. Kein Wunder also, dass alle Essensangebote reißenden Absatz fanden. Egal ob die Pulled-Pork-Burger des Elternbeirats, die Hot Dogs der 10 a, die Kuchen der Klassen 9 a und 5 b, die Crêpes und Waffeln der 10 b oder die Muffins zum Selbstdekorieren der 7 d. Nahezu im Sekundentakt wurde Herzhaftes oder Süßes verkauft. Bei so viel Essen gab es aber ausreichend Möglichkeiten sich selbst zu bewegen. So hatte die Klasse 10 c des Sozialwesenzweigs in der Turnhalle einen Rollstuhlparcours aufgebaut. Dabei konnte man sich selbst in einen Rollstuhl setzen und den Parcours abfahren. Dabei stellten viele Teilnehmer fest, wie anspruchsvoll es ist, mit einem Rollstuhl auch nur kleinste Hindernisse zu überwinden. Maximal in langsamer Schrittgeschwindigkeit konnten sich die meisten fortbewegen. Deutlich flotter ging es einige Meter nebenan zu. Hier konnte man seine Schussgeschwindigkeit messen. Sportlehrerin Stephanie Meyer hatte dazu extra ein Radarmessgerät besorgt, dass die Geschwindigkeit des Balles messen konnte. Die Höchstgeschwindigkeit an diesem Tag: 98 km/h!
Mit ähnlicher Wuchte hämmerte Max aus der 8 c die Bälle in Richtung der Dosenpyramide, die die Klasse 7 a aufgestellt hatte. Jeder, der alle Dosen mit drei Würfen umwarf, erhielt einen kleinen Preis. Ähnlich die Situation beim Bowling der Klasse 6 a oder bei der Dart-Aktion der 5 d. Auch hier wurde Treffgenauigkeit belohnt. Wer hingegen weniger sportlich unterwegs sein wollte, sondern eher kreativ, der war z.B. in der 6 c richtig aufgehoben. Hier konnte man sich ein kleines Motiv aussuchen, das dann per Glitzer-Tattoo auf die Haut aufgetragen wurde. So wählte z.B. Direktorin Ursula Meisinger-Schmidt einen Stern, wohingegen sich die Lehrer Philipp Wittmann und Florian Gros für ein rosafarbiges Einhorn entschieden. Die 7 c hatte unzählige Accessoires bereitgestellt, um lustige Bilder in einer Fotobox schießen zu können Und die Schülerinnen der 8 d schminkten fleißig ein Kind nach dem anderen. Mit geübten Handgriffen zauberten sie in Windeseile ein Motiv nach dem anderen auf die fröhlichen Gesichter. Als wäre es das Einfachste der Welt.