Lehrerteam läuft in Top 10
„Der 10. Platz in der Offenen Klasse geht an die Realschule Peißenberg.“ Als bei der Siegerehrung der Bayerischen Lehrer-Marathon-Meisterschaft dieser Satz fiel, jubelten Claudia Brandtner, Elfi Knissel, Katharina Lang und Markus Brennauer. Denn im Vorfeld der Veranstaltung an der Ruderregattastrecke in Oberschleißheim hatte keiner der vier mit so einer guten Platzierung gerechnet. Insgesamt belegten die vier Realschullehrer Platz 24 unter insgesamt 117 angetretenen Teams. Mit 3:16:00 Stunden blieben sie deutlich unter ihrer anvisierten Zielzeit von 3:45 Stunden und konnten sich mit acht Sekunden Vorsprung auf das Gymnasium Ottobrunn den Top-10-Platz in der Offenen Klasse sichern. Die schnellste Zeit des Tages lief das Gymnasium Neubiberg mit 2:46:51 Stunden.
Die Offene Klasse bei diesen Meisterschaften beherbergt sämtliche Teams, die weder Herren-, Damen- noch Mixed-Teams (zwei Männer, zwei Frauen) sind. Dazu kommen noch Mannschaften, die sich aus Lehrerinnen und Lehrern aus verschiedenen Schulen zusammensetzen. In den Kategorien Damen, Herren und Mixed dürfen nur Lehrerinnen und Lehrer von derselben Schule starten. Die vier Peißenberger Lehrer mussten also z.B. auch gegen Teams starten, die aus vier Männern bestehen, die aber nicht von ein- und derselben Schule kommen. „Deshalb hatten wir im Vorfeld nicht damit gerechnet, im Vorderfeld zu landen“, so Geografie- und Deutsch-Lehrerin Katharina Lang.
Genauso wie drei anderen musste sie zweimal um das knapp 2,3 km lange Wasserbecken laufen. Jeder Teilnehmer musste also etwa zehn Kilometer zurücklegen. Startläuferinnen für die Realschule Peißenberg waren Claudia Brandtner und Elfi Knissel. Beide starteten sehr offensiv in ihre Rennen, wobei sich Brandtner zunächst an die Fersen von Knissel heftete. „Ich habe zu Beginn gar nicht gemerkt, dass Elfis Tempo viel zu hoch für mich ist“, so die Peitingerin, die erst vier Wochen vor den Meisterschaften zu laufen begonnen hatte. Auch Knissel hatte sich nur vier Wochen lang konzentriert auf den Lauf vorbereitet. Nach etwas mehr als einem Kilometer hatte sich Knissel dann aber absetzen können und hielt konstant ihr Tempo. Für die erste Runde benötigte die Biologie- und Sportlehrerin nur etwas über 24 Minuten, ein Tempo, das sie sich selbst nicht zugetraut hatte. Nur knapp drei Minuten später erreichte auch Brandtner das Start-Ziel-Gelände. Dort legte sie eine kurze Pause ein und aß eine Banane. „Ich habe mich nach der ersten Runde nicht optimal gefühlt“, so Brandtner, die die ersten 5 Kilometer viel schneller als jemals zuvor im Training gelaufen war. Die Kohlenhydrate der Banane wirkten allerdings fast ohne Verzögerung, sodass Brandtner die zweite Runde in Angriff nahm und diese kaum langsamer als die erste Runde zurücklegen konnte. Nach etwas weniger 50 Minuten schaffte Knissel die erste Etappe und übergab an Teamkollegin Katharina Lang. Für die 28-Jährige war es der erste Straßenlauf, nachdem sie im Frühjahr bereits mit ihren Kollegen den GaPa-Trail erfolgreich gefinisht hatte. Genauso wie ihre Kolleginnen startete sie offensiv, musste aber dann notgedrungen das Tempo reduzieren. „Aufgrund eines Sturzes wenige Tage zuvor schmerzte mein Schienbein, wobei die Schmerzen in die Wade und den Fuß ausstrahlten.“ So musste sie deutlich langsamer laufen als sie eigentlich zuvor geplant hatte. Deshalb wurde sie bereits in der ersten Runde von ihrem Kollegen Markus Brennauer überholt, der nach 58 Minuten von Brandtner auf die Strecke geschickt wurde. Der Deutsch- und Sportlehrer überholte Lang nach ungefähr vier Kilometern. Kurze Zeit nach diesem Überholvorgang verschwanden die Schmerzen im Schienbein bei der Schongauerin, sodass sie nun in ihr geplantes Tempo fand. Jetzt konnte sie die Läuferinnen und Läufer vor ihr überholen, die sie zunächst überholt hatten.
Brennauer hingegen wurde auf der zweiten Runde etwas langsamer, da er die erste Runde in knapp über 16 Minuten gelaufen war. Nach 33:17 Minuten überquerte er letztendlich die Ziellinie, wo er nun gemeinsam mit seinen beiden Kolleginnen auf Lang wartete. Diese erreichte das Ziel am Schiedsrichterturm vor der Zuschauertribüne nach 54 Minuten. Nach einer kurzen Verschnaufpause stand für alle vier fest, dass sie nächstes Jahr wieder mit dabei sein möchten. Allerdings sollen dann noch ein paar mehr Kollegen motiviert werden, damit man mit zwei Teams dabei sein könne.